Als Kind und später als Jugendliche hatte ich drei Träume, die alle nicht in Erfüllung gegangen sind. Ich war vier oder fünf und träumte davon, Feuerwehrmann zu werden. Ich fand es klasse, wie diese großen roten Autos mit ihren Sirenen durch die Straßen rasten und jeder Platz machte. Das wollte ich auch.

Als ich meinem Vater davon erzählte, zerplatzte dieser Traum. Mein Vater erklärte mir, dass Feuerwehrmann nur was für Männer ist und ich mir was anderes suchen soll. Nach einer kurzen aber intensiven Trauerphase entschied ich mich für Prinzessin. Meine Lehrerin erklärte mir dann, dass man Prinzessin gar nicht werden kann, sondern als Prinzessin geboren wird. Und so war auch dieser Traum ad acta. Ich hatte erst mal genug und kümmerte mich nicht weiter um meine Zukunftsplanung.

Bis kurz vor meinem Abi. Da war mit klar, was ich wirklich machen wollte. So wirklich, wirklich, wirklich. Ich wollte Moderatorin werden. Ich träumte davon, berühmt und bekannt zu werden. Als ich meiner Mutter davon erzählte, kippte sie fast aus Schuhen. „Was willst du machen, Katja? Zum Fernsehen? Ach Kind, das sind doch Hirngespinste. Und überhaupt, davon kann man doch nicht leben. Lern lieber etwas Vernünftiges. Und es machte „Puff“.

Mein nächster Traum drohte zu zerplatzen. Aber so schnell gab ich nicht auf. Ich ignorierte ihre Worte und bewarb mich bei fünf Fernsehsendern. Und bekam fünf Absagen. Ok, vielleicht hatte meine Mutter ja doch recht. Ich folgte der Stimme der Vernunft und schmiss hin. Das war der dritte meiner Träume, der auf dem Friedhof der begrabenen Träume landete.

Wer weiß, wo ich heute wäre, wenn meinem Vater die Genderthematik schon damals klar gewesen wäre, meiner Lehrerin, dass man sich Adelstitel auch kaufen kann, meiner Mutter, dass Vernunft nicht alles im Leben ist und mir, dass man sich eine Sache niemals nehmen lassen sollte: Seine Träume.

Warum stehen Sie morgens auf?
Die Antworten, die ich in meinen Seminaren auf diese Frage bekomme, sind oft erschreckend. „Um meine Miete bezahlen zu können.“, „Weil ich es muss..“ usw. Ist es das? Früher war ich ähnlich unterwegs. Ich hatte zwar ich ein Ziel, aber ich hatte keinen Traum. Aber Träume treiben uns an und lassen uns jeden Morgen aufstehen. Der Traum ist unser Motor und unser Leitbild. Ohne Traum kein Ziel, ohne Ziel kein Fokus und ohne Fokus sind wir im Blindflug unterwegs. Stellen Sie sich Ihren Traum wie einen Schirm vor. Solange Sie sich innerhalb dieses Schirms bewegen, sind Sie geschützt. Verlassen Sie ihn, werden Sie nass.

Die Träume sind unser Motor. Unsere Erwartungen und Hoffnungen der Sprit.
Haben wir keinen Sprit, Motorschaden.

Sie möchten wissen, wie Sie den vermeiden können? Dann schauen Sie hier: https://www.katja-porsch.com/tritt-zurueck/